Die Höhle von Postojna ist die bekannteste Höhle der Welt. Es gibt sie bereits seit 200 Jahren und sie ist eines der größten natürlichen Karstdenkmäler weltweit.

Die Höhle von Postojna

Der erste Besuch in der Höhle von Postojna (auch Postojnska jama oder Adelsberger Grotte genannt) wurde mit dem Jahr 1213 belegt.
1818 wurde das erste Licht angebracht, Wege angelegt und neue Teile der Höhle entdeckt. Das erste elektrische Licht wurde 1884 installiert.
Seit 140 Jahren kann man mittels Zug tief in den Burg zu den unterirdischen Gewölben fahren. Im Inneren der Höhle erwarten einen eine fantastische Landschaft mit spielerischen Kalkskulpturen.
Die unterirdische Welt des Höhlensystems bietet insgesamt 24km an Gängen mit prachtvollen Hallen und zählt zu den vielfältigsten Höhlensystemen der Welt. Eine Besichtigung dauert 1 1/2 Stunden und man kann gut 5km an touristisch ausgestatteten Gänge ansehen.

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In den 1960er-Jahren fanden in der Höhle von Postojna die Dreharbeiten zu den Kinofilmen Winnetou 2. Teil und Die Nibelungen statt.
In den letzten 200 Jahren besuchten 36 Millionen Besucher die Höhle und sie ist damit eine der größten Touristenattraktionen Sloweniens.

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Die Anfänge der Höhlenbahn

In früheren Zeiten konnte man die Postojna Höhle nur zu Fuß erreichen. ALs sich 1857 das Kaiserpaar ankündigte, wurden für die Kaiserin Elisabeth und ihre Hofdamen mit Samt gepolsterte Tragen angefertigt, die danach auch anderen betuchten Besuchern zur Verfügung standen.

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1872 wurden bis zum Großen Berg Schienen verlegt und den Besuchern eine Fahrt mit einem zweisitzigen Wagen angeboten, der aber noch manuell von Höhlenführern geschoben wurde. Eine mit Verbrennungsmotor angetriebene Lokomotive wurde erst 1924 eingesetzt, 1957 wurde sie durch eine elektrische Lokomotive ersetzt. 1964 wurde die zweigleisige Strecke eröffnet und seitdem konnte die Bahn endlich eine Schleife fahren und der immer wieder auftretende Stau durch zu viele Höhlenbesucher damit vermieden werden.

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Die Höhlenlandschaften

Der erste Teil der Höhlenlandschaft kann man aus dem Höhlenzug aus bewundern, den zweiten Teil bewältigt man zu Fuß. Hier kann man die spielerischen Tropfsteinskulpturen bewundern.
Die Tropfsteinhöhle besteht aus dem Eingangsbereich, der alten Höhle, dem großen Berg (Kalvarienberg), den schönen Höhlen, dem russischen Gang, dem Konzertsaal und der Kongresshalle.

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Die alte Höhle

Die alte Höhle wurde 1818 entdeckt. Hier fährt heute teilweise der Höhlenzug, aber es sind auch noch Teile des alten Gehwegs aufbewahrt.
Ebenso befindet sich hier die Kongresshalle bzw. der Ballsaal, wo einst große Feste veranstaltet wurden. Im Jahr 1899 wurde auch ein unterirdisches Postamt errichtet, wo man Postkarten kaufen und abschicken konnte.

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Der große Berg (Kalvarienberg)

Der große Berg ist ein unterirdischer Saal, der durch einen Deckenbruch entstanden ist. Am Boden befinden sich riesengroße Stalagmiten, die mehrere Millionen Jahre alt sind. An der Decke sieht man kleinere Tropfsteine und Stellen, wo einzelne Kaltschichten abbrachen. Unter dem großen Berg befindet sich auch die Höhlenbahnstation, wo man aussteigt, um zu Fuß weiter zu gehen.

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Die schönen Höhlen und der russische Gang

Die schönen Höhlen und der russische Gang sind Gänge, wo der natürliche Teil der Höhle von Postojna endet. Die Besichtigung geht weiter in Form einer Schleife unter der russischen Brücke. Diese wurde im ersten Weltkrieg von russischen Kriegsgefangenen zur Erschließung neuer Höhlenbereiche gebaut.

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Hier findet man auch die Makkaroni Halle bei der dünne und hohle Röhrchen aus Kalkspat von der Decke hängen, die an Nudeln erinnern.
Die weiße Halle wurde nach ihrem weißen Sinter und den weißen Tropfsteinen benannt. Der Kalkspalt ist zusatzstoffarm und deshalb so rein. Hier findet man auch typische große Becken, die wie Badewannen aussehen und mehrere tausend Liter Wasser fassen könnten.

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In der roten Halle findet man vorwiegend rötlichen, aber auch dunklen Sinter. Die Farbe hängt mit den Zusatzstoffen zusammen, die das Wasser von der Oberfläche mitbringt, wie Eisen, Tonerde, Mangan, Kohlenstoff oder schwarze Erdstoffe.

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Der Konzertsaal und die Kongresshalle

Es folgen der Konzertsaal und die Kongresshalle, der zu den größten Hallen der Höhle von Postojna zählen. Die Kongresshalle trug früher den Namen Ballsaal, in dem früher das Pfingstfest gefeiert wurde.
Auch im Konzertsaal werden schon seit Jahrhunderten verschiedenen Veranstaltungen organisiert. Hier findet man den etwa 5m hohen prunkvollen weißen Tropfstein Brillant, der als das Symbol der Höhle von Postojna zählt. Dahinter befinden sich auch wasserfallartige Sinterskulpturen, die Orgel genannt werden.

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Der Brillant ist das Fünf-Meter-Juwel der Höhle. Er hat eine wunderschöne weiße Kalkstruktur. Der Grund hierfür ist, da er an einem Ort steht, an dem die Decke stärker und gleichmäßiger tropft und das Wasser dünne Schichten von Sinter, der aus reinem Calcit besteht, anlagert.
Auch Souvenirs können hier gekauft werden. Danach begibt man sich wieder zur Bahnstation, um die Höhle wieder zu verlassen.

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Der Grottenolm

Laut alten Aufzeichnungen ist der Grottenolm ist ein Drachenjüngling, der bei Hochwasser an die Oberfläche geschwemmt wird. In Wirklichkeit handelt es sich um ein Menschenfischlein, das in kompletter Dunkelheit lebt und bis zu 100 Jahre alt wird. Er ernährt sich von kleinen Würmern, Schnecken und Krebsen, kann aber auch mehrere Jahre ohne Nahrung überleben.
Der Grottenolm ist das bekannteste Höhlenlebewesen der Welt, mit seinen 25-30cm ist er auch das Größte.
Aber auch bis zu 150 andere Tierarten befinden sich in der Höhle von Postojna, wie Spinnen, Höhlenkäfer, Heuschrecken, Wasserschnecken, Schmetterlinge und Fledermäuse.

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Die Burg Predjama

Nur 9km von der Höhle von Postojna befindet sich die beeindruckende Burg Predjama. Sie ist die größten Höhlenburg der Welt und auch im Guinness-Buch der Rekorde eingetragen. Die Burg Predjama befindet sich unter einer 123 Meter hohen Felswand und wurde zum ersten Mal 1202 erwähnt.
Der berühmteste Bewohner ist der Ritter Erasmus Lueger, der im 15. Jahrhundert lebte und gegen den österreichischen Kaiser Friedrich III rebellierte.

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Das Leben in der Burg

In den Burgräumen erfährt man viel über die Burg und ihre Geschichte, wie originale Gegenstände aber auch Modelle im Ritter- oder Speisesaal, um das damalige Leben kennenzulernen.

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Der Erasmusgang

Die Burg Predjama war nur von einer Seite zugänglich. Was man aber nicht wusste, war, dass Erasmus einen Geheimgang (Erasmusgang) hatte, über den er sich mit Speis und Trank versorgte. Der 37m lange Geheimgang, begann etwas oberhalb der Burg und führte am Fuße der Felswand ins Dorf.

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Seine Burg wurde über ein Jahr lang von den kaiserlichen Truppen aus Österreich belagert und sie kamen nicht dahinter, dass dieser Geheimweg existierte. Trotzdem fand Erasmus ein trauriges Ende, da ein Diener ihn verriet. Er stellte nämlich eine Kerze in das Fenster über dem Abort-Erker (Toilette), damit die Österreicher wussten, dass sie Erasmus während seines Toiletten-Ganges mit Kanonenkugeln abschießen konnten und so fand er sein trauriges Ende am Klo.

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Eintrittspreise

Die Burg Predjama ist täglich geöffnet.
Erwachsene zahlen € 11,90 Eintritt, Kinder bis 15 Jahre € 7,10 und unter 5-Jährige € 1.

2 Kommentare

  1. 🙂 Wow, da habt Ihr ja eine ordentliche Führung gemacht!
    Was war denn das für ein eigenartiges Viech auf dem einen Foto? Ist das ein Grottenolm? Sieht ja sehr merkwürdig aus.
    Schönen Sonntagabend noch und liebe Grüße 🙂

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